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"Schlauch"-Trompete wurde zum Verhängnis

Erstellt von NEW-Redakteur |

Erfahrener Musiker sah ziemlich "alt" aus

So kann es kommen! Ein Musiker machte sich in dieser Woche zum Besuch der Probe des Jugendorchesters auf den Weg. Er schaut dort in unregelmäßigen Abständen vorbei und ist jedes Mal über die vom Orchester gezeigten Leistungen erstaunt. Bereits im Vorfeld hatte er erfahren, dass zwei Klassen des vierten Schuljahres der kath. Grundschule Garrel ebenfalls als Gäste vor Ort sein würden. Die Veranstaltung weckte bei dem über den Ort hinaus bekannten Musiker großes Interesse, sodass er eigens an diesem Abend sein zweites Hobby –das Joggen- hinten anstehen ließ.

Kurz nach einer Begrüßung wurde dann plötzlich der Vorname des ahnungslosen Musikers aufgerufen. Was kommt nun? Das war doch nicht abgestimmt! – ähnliche Gedanken schossen durch den Kopf und dann stand aus heiterem Himmel ein kleines Mädchen vor ihm: „Kannst Du das Lied –Alle meine Enten- auf einer Schlauchtrompete spielen?“ – so ertönte eine energische  Kinderstimme, die dann auch in der rechten Hand eine Schlauchtrompete bereithielt. Die Meute jubelte – und der angesprochene Musiker grübelte.

Das vierte Schuljahr hatte die Schlauchtrompete im Musikunterricht gebastelt. Hierbei wurde ein „Qualitätsinstrument“ auserwählt, denn als Schlauch diente das Markenfabrikat Goldschlange. Der handelsübliche Trichter war farblich zum Schlauch abgestimmt. Von der Größe her sicherlich ein Garant für ein optimales Klangvolumen.  Naja, und plötzlich hielt der Musiker dieses hochwertige Musikinstrument in seinen Händen. Selbstsichernd führte er es zum Mund, wohlwissend, dass er als Trompeter und Baritonhornist das notwendige Luftvolumen aufweisen konnte. Und dann – die Spannung stieg! Es vergingen einige Sekunden in völliger Stille. Wenig später ging der erfahrene Musiker mit hoch rotem Kopf von der Bühne – ohne einen Ton gespielt zu haben. Wie peinlich..............

Gelächter kam auf und zur Krönung spielte ihm ein kleiner Junge einige Töne auf dem Schlauch vor! Der potentielle Schlauchtrompeter gelobte Besserung und gab seine persönliche Hoffnung den erstaunten Zuhörern bekannt, am Ende der Probe das geforderte Lied spielen zu können.

Die Lage hatte sich somit leicht entspannt und der Musiker probte stets im Hintergrund, während das Jugendorchester sein Können vortrug. Vielleicht würde man ihn ja vergessen.....

60 Minuten später, kurz bevor allseits der Heimweg angetreten werden sollte, forderte dann die charmante Dirigentin das Lied „Alle meine Enten“. Wieder tobte die Meute. Schwerenherzens machte sich der Musiker auf dem Weg. Mit zitternden Beinen; einem dicken Hals und kräftigen Herzklopfen legte er die ca. 5 m vom Stuhl bis zur Bühnenmitte zurück; selbst für einen Jogger eine unendliche Zeit. Da stand er nun wie ein Häufchen Elend; zuvor hatte er nur einige Töne dem seltenen Instrument entzaubern können – nicht gerade beruhigend.

Plötzlich kam ihm die Lösung des Problems in den Kopf geschossen: Das Jugendorchester Garrel nebst anwesende Grundschüler sowie Eltern sollten seinen Schlauchtrompeten-Solo gesanglich untermalen. Super Idee!!! Das Takttempo wurde vorgezählt; der lautstarke Gesang ertönte und ---- einige Brummsignale waren vom unerfahrenen Schlauchtrompeter zu hören.

Allen Beteiligten war diese Aktion einen Riesenapplaus wert und der ein oder andere Musiker des Hauptorchesters wird sicherlich in den Folgetagen dieses Instrument nachgebaut und eigene Erfahrungen gesammelt haben.

Ach ja, natürlich „outet“ sich auch der unerfahrene Schlauchtrompeter:

Es war der NEWS-Redakteur

Erfordert eine gekonnte Spieltechnik: DIE SCHLAUCHTROMPETE