1965: Dirigent verunglückt tödlich

Der 11. Dezember 1965 hat das Vereinsleben im Musikverein Garrel von 1920 e.V. für drei Jahre zum Erliegen gebracht. An diesem Tag verunglückte leider der damalige Dirigent Georg Högemann auf der Nikolausdorfer Straße im Alter von nur 27 Jahren tödlich.

In Vorbereitung auf das 100-jährige Jubiläum des Musikvereins hat das eigens gebildete Chronikteam nun in den letzten Wochen interne Recherchen aufgenommen und von der Familie Högemann aus Nikolausdorf folgendes über den damaligen Dirigenten Georg Högemann in Erfahrung bringen können:

Georg Högemann wurde am 08.05.1938 geboren. Seine Kindheit verbrachte er auf dem elterlichen Bauernhof in Beverbruch. Im Alter von 8 Jahren kam er nach Meppen in ein Internat (Maristenkloster). Nach dem Abitur in Fürstenzell folgte anfangs ein Theologiestudium. Später studierte er jedoch Pädagogik in Fachrichtung Lehramt. Seine erste Anstellung als Lehrer erhielt Georg Högemann im Frühjahr 1965 an der damaligen Volksschule in Bösel.

Bevor Georg im April 1965 offiziell das Dirigentenamt im Musikverein Garrel übernahm, hatte der 27-jährige schon mehrfach sporadisch dem Verein als Flügelhornist bzw. Trompeter zur Verfügung gestanden. Nach August Kalvelage und Josef Ferneding wurde mit Georg Högemann eine kleine Tradition fortgesetzt: Alle bisherigen Dirigenten waren Lehrpersonen! (Komplettiert anschließend durch den späteren Lehrer und Dirigenten Josef Brackland).

Georg Högemann kam leider am 11. Dezember 1965 auf der Nikolausdorfer Straße aus ungeklärter Ursache durch einen Verkehrsunfall ums Leben. Die Beerdigung von Georg fand in Nikolausdorf statt. Der Musikverein Garrel wie auch die Jagdhorn-Bläsergruppe Garrel gaben ihm dabei musikalisch das letzte Geleit. (Högemann dirigierte auch die Bläsergruppe). Ins Grab wurden -lt. Aussage der Familie- ein rotes Kissen mit einem Dirigentenstab gelegt.

Tragisch war ferner folgendes: Georg Högemann und seine Freundin hatten für Weihnachten 1965 (also drei Wochen später) ihre Verlobung terminiert.

Einen weiteren Schicksalsschlag hatte Familie Högemann 15 Monate zuvor durch den frühen Tod des anderen Sohnes bzw. Bruders erlitten: Alfons starb mit nur 23 Jahren.

Wichtig:

Entgegen der vor 50 Jahren mündlich überlieferten Nachricht fing das verunfallte Fahrzeug von Georg Högemann kein Feuer! Auch befand sich wohl nicht die damalige Vereinschronik im Auto. (wir müssen daher unsere bisherige These revidieren!!!!)

Der Familie Högemann wurde auf Unfalltag lediglich die Trompete sowie die Mütze von Georg ausgehändigt. Sollte sich die Chronik im Auto befunden haben, hätte man sie sicherlich der Familie überreicht.

Die Chronik muss daher in den 60ziger-Jahren anderweitig abhanden gekommen sein!!!