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Ausbildungs- und Hauptorchester begeistern 700 Gäste

Erstellt von Martin Brauner (NEWS-Redaktion) |

Adventskonzert magnetisiert seit Jahren das Publikum

von Hubert Looschen (Presse)
„Garrel kann stolz sein auf diesen Musikverein!“ Das große Lob am Ende des Adventskonzertes war zwar subjektiv, kam aber aus berufenem Mund. Helmut Sprenger, seit 12 Jahren Leiter des Garreler Orchesters, lobte seine Musikerinnen und Musiker in höchsten Tönen. Sprenger ist hauptberuflicher Musiker, kann die Leistungen seiner Musiker sehr gut beurteilen. Nicht nur ein lautes „Bravo“ nach einem Stück, auch der fast frenetische Beifall der etwa 700 Gäste bestätigten, was der musikalische Leiter gesagt hatte. Zum 14. Mal lud der Musikverein zum Adventskonzert, vielleicht war es in diesem Jahr musikalisch das Beste.

In diese Beurteilung darf sich auch das Ausbildungsorchester einreihen. Was Simone Tieke mit den Nachwuchsmusikern zu Gehör brachte, verdient großen Respekt. Ihre Stücke hatte sie mit einem Augenzwinkern ausgewählt, zum Beispiel „Eine kleine Christmas“. Hier wurden bekannte weihnachtliche Melodien mit Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ gemixt. Den Gästen gefiel es, ebenso wie „Nessaja“ von Peter Maffay. Einmal mehr zeigte Louisa Niemann als Solistin ihre gesangliche Qualität.
Helmut Sprenger bekannte seine Vorliebe zu symphonischen Werken. Das zeigte sich auch in seiner Programmzusammenstellung. Alle Stücke wurden in nur zehn Wochen für dieses Konzert neu einstudiert. Aber die Musiker sind Herausforderungen gewöhnt. Rechtzeitig zu Weihnachten kam eine CD auf den Markt, an der der Musikverein zwei Jahre gearbeitet hat.

Das Hauptorchester begann mit „A Christmas Fastival“ von Leroy Anderson. Neun bekannte weihnachtliche Melodien sind meisterhaft arrangiert worden, wurden meisterhaft vorgetragen. „Mary´s Boy Child“ hat sicher viele Zuhörer zum Mitsummen verleitet. Zwar nicht unbedingt weihnachtlich, aber der Region verbunden zeigte sich der Musikverein mit „Ammerland“. Jacob de Haan hat die Landschaft um das Bad Zwischenahner Meer musikalisch beschrieben, eingefangen. Zuvor hatte Wolfgang Nolzen, der einmal mehr gekonnt moderierte, ein plattdeutsches Gedicht über das Ammerland vorgetragen.
Ganz neue, ungewohnte Töne waren beim „Boléro de Noel“, dem „Kleinen Trommler“, zu hören. So ungewöhnlich wie die Melodie war auch der Schluss: Ein lauter Paukenschlag von allen Musikern auf ihren Instrumenten. So manchem Gast mag ein Schauer über den Rücken gelaufen sein, als eingeladen wurde zum „Polar Express“. Musikalisch wurden die Zuhörer, darunter auch Garrels neuer Bürgermeister Thomas Höffmann mit seiner Familie, mitgenommen in die weite, aber auch in die Kälte der Heimat des Weihnachtsmannes. Die musikalische Fahrt ging durch Eis, Schnee, Kälte und Wind. Stationen gab es in der Elfen-Werkstatt und auf einem Weihnachtsmarkt. „The Polar Express“ war das letzte, aber auch schwierigste Stück, absolute Oberstufe. Die Musiker spielten wie von Helmut Sprenger gewünscht und dirigiert. Ein furioses Finale.


Ohne Zugabe wollten die Zuhörer, die Zahl in der gut besetzten Pfarrkirche Sankt Peter und Paul war höher als in den Vorjahren, nicht entlassen. „Rudolph, the red-nosed reindeer“ und der „Mond ist aufgegangen“ wurden zusätzlich gespielt. Beim letzten Stück gab es erstmals in der Vereinsgeschichte ein Horn-Solo von sechs Musikern. Die adventliche Beleuchtung der Kirche und deren hervorragende Akustik trugen zum einmaligen Hörerlebnis bei.


Jetzt nehmen die Musikerinnen und Musiker ein weiteres Großereignis musikalisch ins Visier. Am 20. und 21. Mai wird das 100-jährige Bestehen gefeiert. Ein großer Konzertabend und das Kreismusikfest stehen auf dem Programm. Zunächst einmal können sich alle Interessenten ab sofort mit der neuen CD mit erstklassiger Musik versorgen. Eine Chronik wird spätestens zu Ostern erscheinen.

Das Ausbildungsorchester unter der Leitung von Simone Tieke
Helmut Sprenger dirigiert das Hauptorchester
Dem Hauptorchester gehören ca. 55 Musiker/innen an
Louisa Niemann - nicht nur Flötistin sondern auch Solosängerin
6 Hornisten mit einem Solopart bei "Guten Abend, gute Nacht"
Text und Fotoaufnahmen: Hubert Looschen