Emotionaler Abschied für Dirigent Helmut Sprenger
Der Musikverein Garrel hatte zum Adventskonzert in die Pfarrkirche St. Peter und Paul geladen. Emotionaler Höhepunkt war die Verabschiedung von Dirigent Helmut Sprenger. Die Musiker hatten sich dazu etwas Besonderes einfallen lassen.
Garrel/yvo - Die Kirche St. Peter und Paul in Garrel verwandelte sich am vergangenen Wochenende in einen stimmungsvollen Konzertraum, als der Musikverein Garrel sein jährliches Adventskonzert präsentierte. Die festlich geschmückte Kirche, ein Lichtermeer aus Kerzen und farblich angestrahltem Mauerwerk schufen eine vorweihnachtliche Kulisse, die über 1000 Besucher in ihren Bann zog.
Ein besonders bewegender Moment war der Abschied des langjährigen Dirigenten Helmut Sprenger, der nach 17 Jahren seine musikalische Leitung niederlegte. In einer kurzen Ansprache brach ihm mehrfach die Stimme weg und auch die Vereinsmitglieder kämpften sichtlich mit den Tränen. „Ich werde euch in guter Erinnerung halten“, brachte er es schließlich auf den Punkt. „Schön, dass ich hier vorbei gekommen bin.“
Den Auftakt des Adventskonzerts bildete das Ausbildungsorchester unter der Leitung von Simone Tieke, das die Besucher mit den Songs „Christmas Spiritual“ von Luigi di Ghisallo und „Music from FROZEN“ arrangiert von Johnnie Vinson in Weihnachtsstimmung versetzte.
„Der Dirigent geht, das Denkmal bleibt“, leitete Diakon Hubert Looschen zum Hauptorchester über, das eine beeindruckende Auswahl von sechs Liedern sowie einer Zugabe bot. Kommentare zu den Musikstücken gab es von Wolfgang Engelmann, der charmant und humorvoll durch den Abend führte. Höhepunkte waren unter anderem das Hornkonzert Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, brillant interpretiert von Solist Matthias Boyer, und das festliche „Gloria in excelsis Deo“ arrangiert von Guido Rennert, bei dem Sabrina Kemper in Begleitung von Louisa Niemann mit ihrem Sologesang das Publikum begeisterten.
Nach der Zugabe, dem kleinen Nachtstück „Abendmond“ von Thiemo Kraas, ergriff Vorsitzender Pascal Brauner das Wort und würdigte Helmut Sprenger in seiner Abschiedsrede: „Lieber Helmut, nun ist es tatsächlich passiert, und der letzte Ton unter deiner Leitung ist verklungen. Es fällt mir sehr schwer, 17 Jahre in wenige Worte zusammenzufassen. Du bist für uns – zumindest auf die Kilometer bezogen – einmal um die Welt gefahren. Gemeinsam mit dir haben wir 15 Adventskonzerte, 14 Frühjahrskonzerte, zwei Kaffeekonzerte und unzählige Platzkonzerte oder Auftritte geben dürfen. Neben deiner Leistung auf der musikalischen Ebene, warst du für viele von uns aber auch auf der sozialen Ebene ein wichtiger Anker. Das Wort ‚Vaterfigur‘ fiel in den letzten Wochen vermehrt in unseren Reihen. Der Verein hat dir sehr viel zu verdanken!“
Ein besonderer und emotionaler Moment war dann die Überraschung für den scheidenden Dirigenten: Unter der Leitung vom stellvertretenden Dirigenten Dr. Julian Marks brachte der Musikverein Garrel zusammen mit über 20 ehemaligen Musikern und Weggefährten das Stück „La Storia“ von Jacob de Haan zum Besten, mit dem im Jahr 2007 alles begonnen hatte. „La Storia war im Mai 2007 unser erstes Kreismusikfest Stück mit dir und direkt wurde Geschichte geschrieben“, erinnerte sich Pascal Brauner.
Die Zuschauer konnten schließlich ihre Begeisterung nicht zurückhalten und brachen stehend in einen lang anhaltenden Applaus aus, der allen Mitwirkenden, insbesondere Helmut Sprenger, für das außergewöhnliche Adventskonzert galt. Dieses Ereignis wird zweifellos als ein emotionales Highlight in die Annalen des Musikvereins Garrel eingehen.
Helmut Sprenger wurde am 25. Januar 1961 im oberbergischen Wipperfürth geboren. Im Alter von neun Jahren erhielt er Trompeten- und Klavierunterricht, worauf er mehrmaliger Preisträger beim Musik-Wettbewerb „Jugend musiziert“ wurde. Mit 16 Jahren leitete er erstmalig ein Jugendorchester. Es folgte das Trompetenstudium bei der Bundeswehr, wo er auch Mitglied der „Günther Norris Big Band“ war. Als 21-jähriger wechselte er auf Waldhorn und studierte an den Hochschulen Frankfurt und Köln. 1985 erhielt er erstmals eine Festanstellung als Hornist im Stadttheater Gießen. Vier Jahre später wechselte er zu den Bremer Philharmonikern. Von dort aus folgten Verpflichtungen zu großen Orchestern, wie den Opernhäusern in Hamburg, München und Hannover, sowie zu verschiedenen Funkhäusern. Des Weiteren spielte er auch für Ernst Mosch und ist Dirigent des sinfonischen Blasorchesters artemosso in Bremen. Seit Januar 2007 erfreute er den Musikverein Garrel von 1920 e.V. mit seiner kompetenten, lustigen und offenen Art als Dirigent.

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