Flüchtlinge musizieren und nähen

Garrel/LOO - Fast 6.000 Euro wurden dem Katholischen Bildungswerk Garrel jetzt zur Verfügung gestellt. Das Geld stammt aus einem Projekt der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. Mit dem Geld werden zwei neue Projekte für Flüchtlinge auf den Weg gebracht: Frauen können einen Nähkurs besuchen, fünf junge Flüchtlinge erlernen ein Musikinstrument. „Wir haben von dem Geld vier Instrumente und vier Nähmaschinen gekauft“, freut sich Rita Otten, die Projektleiterin. Außerdem werden von den jetzt ausgezahlten Projektmitteln die Honorare für die Referenten bezahlt.
Der Musikverein Garrel nimmt die jungen Flüchtlinge unter seine Fittiche. Vereinsmitglieder werden die Flüchtlinge an den Instrumenten ausbilden und falls nötig andere Instrumente zur Verfügung stellen. Zunächst werden sie vorbereitet für die Aufnahme in das Ausbildungsorchester. Annette Rohen leitet mit Unterstützung weiterer Frauen die Flüchtlingsfrauen an, die das Nähen lernen wollen.
Die Kurse dienen einer nachhaltigen Integration. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Integration zu einem Gewinn für die ganze Kommune wird. Ziel ist auch, die Kursteilnehmer anschließend für eine ehrenamtliche Tätigkeit als Kulturvermittler zu gewinnen.
„Die Finanzierung der Instrumente und die Honorarkosten für dieses Jahr sind finanziell abgesichert“, sagt Rita Otten. Das Bildungswerk hat für die Maßnahme auch eigene Mittel eingesetzt. Erklärtes Ziel ist, die Kurse länger anzubieten.
Besonders wichtig ist den Verantwortlichen auch das Angebot für die Frauen, die so aus einer oft beobachteten passiven Rolle geholt werden sollen. Nähen, Musizieren und dadurch die deutsche Sprache durch ein gemeinsames Lernen besser und schneller zu erlernen, ist ein wichtiges Ziel. Der Dank des Garreler Bildungswerkes richtete sich beim Projektstart auch an Franz-Josef Kettmann, der den aufwendigen Projektantrag begleitet hat. „Ein solcher Antrag ist für Ehrenamtliche kaum zu leisten“, sagt Josef Wolking, der Vorsitzende des Bildungswerkes Garrel.

(Text- und Fotoquelle:   Hubert Looschen)