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Musiker begeistern mit Vielfalt - (Nordwestzeitung vom 11.12.18)

Erstellt von Reiner Kramer (Nordwest-Zeitung vom 11. Dezember 2018) |

Über 800 Besucher sehen Adventskonzert in der Pfarrkirche

Der Musikverein Garrel gab vor mehr als 800 begeisterten Besuchern ein hoch gelobtes Adventskonzert in der Garreler Pfarrkirche St. Peter und Paul. Das Hauptorchester gab sinfonische Werke und Adventsstücke zum besten. Für elf Musiker war es die Premiere. Louisa Niemann aus dem Ausbildungsorchester sang die Zugabe „Halleluja“.

Der zweite Adventssonntag ist für immer mehr Garreler fest mit dem Adventskonzert des Musikvereins Garrel verbunden. Das stellte auch Dirigent Helmut Sprenger fest, als er zum Ende des 90 minütigen Konzertes meinte, noch nie sei die Kirche beim Adventskonzert, das seit 2005 durchgeführt wird – derart voll gewesen. Mehr als 800 Besucher ließen sich in der stimmungsvoll beleuchteten Pfarrkirche St. Peter und Paul auf die Vorweihnachtszeit einstimmen.

Das 40-köpfige Ausbildungsorchester – elf Musiker waren erstmals dabei – startete ins Konzert mit dem Stück „Mentis“ - eine Adventsfantasie mit „Maria durch ein Dornwald ging“ und „Macht hoch die Tür“. Komponist ist Thiemo Krass. Der hatte das Hauptorchester bereits in zwei CD-Aufnahmen unterstützt. Nicht ins Schlingern gerieten die Musiker bei „Brazillan Sleigh Bells“, der brasilianischen Schlittenpost. Louisa Niemann, eigentlich Flötistin, übernahm in der Zugabe, dem „Halleluja“ von Leonard Cohen, den Part der Solosängerin – und wurde dafür mit reichlich Applaus belohnt.

Zwischen sinfonischen Werken und Unterhaltungsstücken bewegte sich das rund 50-köpfige Hauptorchester. Händels „Amen from the Messiah“ bildete den Auftakt, in dem die Garreler Musiker zu überraschen wussten.

Fundiert und unterhaltsam führte Wolfgang Nolzen durch das Programm und kündigte als zweites Stück „The Light Eternal“ an. Die Kinder unter den zahlreichen Besuchern rief Dirigent Helmut Sprenger – mit Schürze und Nudelholz bewaffnet – im Ohrwurm „In der Weihnachtsbäckerei“ auf, mitzusingen. Was die gerne taten.

Die Zwillinge Thomas (Euphonium) und Henning (Alt-Saxophon) Bley zeigten sich in ihrem solistischen Part im Stück „You Raise me up“ sicher. Mal melancholisch, mal stürmisch, immer mitreißend vertonte das Orchester das Stück „Cry of the last Unicorn“ (Rossano Galante).

„Fröhliche Weihnacht überall“ - da stimmten die Besucher mit ein – erst recht aber beim Weihnachtslieder-Potpurri mit Klassikern wie „Tochter Zion“, „Leise rieselt der Schnee“, „Kommet ihr Hirten“ oder „Oh du fröhliche“. Den Schussakkord setzte der Musikverein mit der Zugabe „Die Schlittschuhläufer“ (Charles Emilie), einem Walzer, der einige Musiker zum Schunkeln verleitete.

Zur Ruhe zu kommen, den „Stillstand“ zu genießen – das riet Pastor Paul Horst zu Beginn. Die Maxime „Stillstand ist Rückschritt“ halte er für „grundlegend falsch“ so der Geistliche. Ein gutes Leben könne unter der Doktrin der Effizienz nicht gelingen. Stillstand sei für den Fortschritt zu mehr Gerechtigkeit notwendig. Darüber brauche es eine kollektive Verständigung, forderte der Pfarrer.

Das Innere der Kirche wurde ausgeleuchtet (Fotoaufnahme: Pfarrer Aby - DANKE!)