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Papst winkt Orchestermitglieder zu

Erstellt von Martin Brauner (GeOrG-Sprecher) |

Rom: Musizieren auf dem Petersplatz, im Petersdom und St. Paul vor den Mauern

Vorweg: Die Eindrücke unserer Rom-Fahrt kann man nicht in Worte fassen – man muss sie einfach erlebt haben!!!

Mit einigen Tagen Abstand soll durch die folgenden Zeilen dennoch dem einen oder anderen die gigantische Reise in die italienische Hauptstadt näher gebracht werden

Nach fast zweijähriger Planung startete letztendlich am 01. Oktober 2016 um 13.00 Uhr mit dem Verladen der Koffer für die meisten GeOrG-Mitglieder (=Gemeindeorchester Garrel) eine 24-stündige-Busreise. Bereits um 07.00 Uhr waren die Personen mit einer Zwischenübernachtung aufgebrochen. Weitere Musikanten machten sich mit dem Flugzeug auf den Weg in den Vatikan. Die Instrumente hatte man am Tag zuvor sicher in einem separaten Bus verstaut.

 

Der Reiseveranstalter Höffmann, prädestiniert für derartige Fahrten mit großer Beteiligung, hatte im Vorfeld detailliert u.a. mit dem Sprecher des GeOrG´s, Martin Brauner, die musikalischen Details dieser einwöchigen Pilgerreise kommuniziert.

 

Direkt nach der Abreise um 14.00 Uhr in Garrel zeigte sich, dass die meisten Mitglieder den 24-stündigen „Partybus“ gewählt hatten. Da auch die vereinsinterne „IT-Abteilung“ vor Ort war, konnten anfangs sportliche Veranstaltungen via Fernsehen betrachtet werden. So verging die Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit sehr schnell. Anschließend war „Partymusik“ angesagt, bis die Stimmbänder versagten und die ersten Musikanten in den Tiefschlaf fielen.

 

Im Morgengrauen hatte der Musikerbus bereits die italienische Grenze erreicht und man kam dem Ziel „Rom“ also immer näher. Gegen 13.00 Uhr konnte dann endlich das Camp näher erkundet werden.

 

Schnell war die Einquartierung in die einzelnen Bungalows vollzogen, wobei viele Musikanten in unmittelbarer Nachbarschaft wohnten. Nach dem Abendessen gab es vom Reiseveranstalter erste Informationen über den weiteren Verlauf der kommenden Tage.

 

Danach pflegten die vielen Pilgerreisenden bei herrlicher Abendröte auf den Terrassen sitzend die „neuen“ nachbarschaftlichen Kontakte.

 

Der nächste Tag begann gleich mit vielen Sonnenstrahlen, sodass gleich eine gute Stimmung herrschte. Nach dem Frühstück machten sich mit fachlicher Gästeführung 500 Personen zu einem Pilgergang zur Heiligen Pforte im Petersdom auf. Es schloss sich eine Besichtigung des Petersplatzes, der Engelsburg, Piazza Navona, Pantheon sowie des Trevi Brunnens an. Auch hatte jeder Teilnehmer genügend Zeit zur individuellen Verfügung.

 

Am späten Nachmittag ging es dann wieder ins Camp zurück, wo bereits das Abendessen wartete. Bevor man sich danach erneut nach Rom zu einer eindrucksvollen Lichterfahrt auf den Weg machte, feierten alle Reisenden einen Gottesdienst in der nahen Pfarrkirche „Pio“. Der Gottesdienst wurde vom eigens gegründeten Projektchor musikalisch gestaltet.

 

Ein toller Abend endete letztendlich dann wieder für viele Musikanten in Gesprächsrunden auf den Terrassen vor den Bungalows.

 

Der nächste Tag war geprägt durch vier unterschiedliche Tagesausflüge: Einige reisten nach Montecassino und Pompeji während andere die ehemalige örtliche Pastoralreferentin Dagmar Haake in Castel Gandolfo besuchten. Auch stand eine Fahrt nach Assisi zur Auswahl. Der größte Teil der Musiker/innen entschied sich jedoch Rom in eigener Regie zu erkunden.  Da die Abfahrts- und Ankunftszeiten natürlich unterschiedlich waren, konnte an diesem Tag ein gemeinsames Lagerleben nur begrenzt vollzogen werden.

 

Bei der abendlichen Informationsveranstaltung gab es dann glückliche Gesichter in Reihen der GeOrG-Mitglieder: Hans Höffmann hatte zuvor unter tosendem Beifall kundgetan, dass das Orchester am Folgetag die Generalaudienz von Papst Franziskus auf dem Petersplatz musikalisch untermalen würde. Martin Brauner nahm das vatikanische Bestätigungsschreiben stellvertretend für die Musiker/innen freudestrahlend entgegen. Bei der anschließenden „Kameradschaftspflege“ sorgte das Legitimationsschreiben  natürlich noch für reichlich Gesprächsstoff.

 

Nach einer zum Teil nur sehr kurzen Nacht mussten alle GeOrG-Mitglieder am Folgetag frühzeitig aufstehen, da der Bus bereits gegen 06.00 Uhr in den Vatikan in Richtung Petersplatz rollte. Nach einem Sicherheitscheck betraten die Protagonisten gegen 07.30 Uhr den Petersplatz. Eine musikalisch begleitete Prozession zu den Treppen des Petersdomes bildete den Anfang eines geschichtsträchtigen Tages. Vollends konzentriert hatten dann die 43 Musikanten unter der Leitung von Julian Marks direkt vor den Eingangstoren des Petersdoms Platz genommen und begrüßten die nun in Scharen kommenden Pilger aus aller Welt mit passenden Kirchenliedern. Als gegen ca. 09.30 Uhr Papst Franziskus gesichtet wurde, kannte der Jubel der fast 120.000 Audienzbesucher keinen Halt mehr. Den GeOrG-Musikanten bot sich derweil ein gigantisches Blickfeld: Zum einen war der Petersplatz prall gefüllt und zum anderen grenzte die Pilgerschar fast an die Engelsburg.

 

Nun hatte endgültig jeden Musiker ein starkes Herzklopfen erreicht, wobei die extremen Sonnenstrahlen erst später im Einzelfall für körperliche Probleme sorgen sollten.

Spätestens jetzt war jedem GeOrG-Mitglied bewusst, dass er ad hoc seinen größten musikalischen Auftritt im bisherigen Leben absolviert.

Während der Papstaudienz gab es natürlich beim Vorstellen der einzelnen Pilgergruppen immer wieder lautstarke Jubelrufe; so auch bei den Garrelern. Emotional wurde es zudem, als Bischof Heinrich Timmerevers den Papst im kurzen persönlichen Gespräch auf das Orchester aufmerksam machte. Dieser drehte sich winkend zu den GeOrG-Musikanten um. Viele Orchestermitglieder konnten in diesem Moment ihre Freudentränen nicht unterdrücken.

 

Zum Schluss der Audienz hatte der stets ruheausstrahlende Dirigent Julian Marks mit dem Musikstück „Die Himmel rühmen“ einen Glückgriff getätigt. Der Choral wurde per Musikanlage auf dem gesamten Petersplatz übertragen und sorgte bei allen Pilgern für ein unvergessliches Gänsehautfeeling.

 

Wohlwissend über die dargebotene Bravourleistung brachen anschließend bei allen Aktiven des Orchesters erleichterte Jubelgesänge aus. Während des Auszuges spielte das GeOrG in unmittelbarer Nähe des Papstes einen Choral.

 

Nach einer regenerativen Phase konnten dann die Garreler Pilger entweder die Vatikanischen Museen oder Rom zur freien Verfügung erkunden. Gegen 18.00 Uhr wurde dann erneut eine Heilige Messe gefeiert. „St. Paul vor den Mauern“ sorgte bereits beim Betreten für außergewöhnliche Glücksmomente. In erster Linie gestaltete der Projektchor diesen Festgottesdienst, den auch das GeOrG musikalisch untermalte. Als Organist fungierte Adrian Langer aus Petersdorf.

 

Ein erlebnisreicher und zugleich einmaliger Tag endete zu später Stunde erneut mit einer aktuellen Infoveranstaltung sowie der zu einem Lagerleben dazugehörenden „Kameradschaftspflege“.

 

Auch der Folgetag sollte viele unbezahlbare Erlebnisse haben: Um 11.00 Uhr feierte man die Heilige Messe im Petersdom. Erneut frühzeitig machten sich die Sänger und Musiker auf den Weg in den Vatikan. Aufgrund der angespannten  Lage standen natürlich anfangs wieder intensive sicherheitstechnische Maßnahmen an. Zugang in den Petersdom fanden die Aktiven dieses Mal durch den „Diplomateneingang“.

Nach einer kurzen Einspielphase in der größten Kirche der Welt zogen die Garreler Pilger mit dem Projektchor und mehr als 40 Schützenschwestern und –brüdern vom Obelisken auf dem Petersplatz mit einer Prozession in den Petersdom ein.

Die Heilige Messe wurde u.a. von S.E. Kardinal Giovanni Lajolo und S.E. Bischof Timmerevers sowie den Geistlichen aus Garrel zelebriert. Projektchor, GeOrG und Organist Adrian Langer sorgten für den musikalischen Part. Die eindrucksvolle und zugleich einmalige Heilige Messe endete als Erinnerung mit diversen Fotoaufnahmen.

 

Das GeOrG hatte mit dem Verklingen des letzten Tones die Mission „Petersdom“ ad acta gelegt. Nun konnte das Kolosseum besichtigt oder Rom´s Innenstadt in eigener Regie erneut kennengelernt werden.

 

Wohlwissend, dass die Erlebnisse einmalig im Leben eines jeden Protagonisten sein werden, genossen die Sänger und Musiker den letzten Abend im Lager gleichermaßen freudestrahlend: Viele Lobeshymnen waren der Dank einer intensiven Vorbereitungsphase sowie einer gekonnten Darbietung. Wie bereits eingangs geschildert: Diese Momente und individuellen Glückgefühle kann man nicht in Worte fassen…..

 

Die Rückreise endete ohne Komplikationen: Einige flogen und andere machten sich auf die 24-stündige Busrückreise.

 

Letztere sorgte erneut für Partystimmung pur. Zahlreiche Gesänge, eine Geldspende an das GeOrG, viele Lobesreden sowie eine Geburtstagsfeier waren letztendlich Garanten einer erlebnisreichen, wohl an Erfahrungen unbezahlbaren und zugleich einmaligen Reise in die italienische Hauptstadt bzw. den Vatikan.

Ferner sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass selbst dem neutralen Pilger der enorme Zusammenhalt der GeOrG-Musiker/innen aufgefallen ist. 30 Garreler, 9 Beverbrucher und 3 Kellerhöhe sind schon zusammengewachsen - und weitere Musikanten aus der Gemeinde Garrel stets jederzeit herzlich willkommen !!!

 

Und Bischof Heinrich Timmerevers stellte bereits die nächste Pilgerreise nach Dresden in Aussicht......

 

 

 

Der Papst grüßt das Gemeindeorchester Garrel (=GeOrG)
Verabschiedet wurde Papst Franziskus mit "Lobet den Herrn"
Auch im Petersdom wurde die Hl. Messse vom GeOrG begleitet
Der Petersdom von Innen - die größte Kirche der Welt
Auch die Tubisten boten eine Augenweide im Petersdom
St. Paul vor den Mauern - auch hier musizierte das GeOrG